6. Spieltag (Sonntag, 17.09.2023, 15 Uhr): VfB Niederdreisbach - SG DJK Friesenhagen
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Es ist zwar nur eine Momentaufnahme, aber auch als solche erstaunlich: Unser nächster Gegner, die DJK Friesenhagen, steht mit ihren fünf Punkten nach fünf Spieltagen nur auf dem zehnten Tabellenplatz. Wer sich auch nur ein bisschen im lokalen Fußball auskennt, weiß, dass das nur selten vorkommt. Wenn man von den wenig aussagekräftigen ersten beiden Spieltagen einer neuen Saison absieht, stand die DJK letztmals im Mai 2012, also vor über elf Jahren, auf einem zweistelligen Tabellenplatz. Damals spielten sie und der VfB noch gemeinsam in der Kreisliga B.
Den Saisonstart hat Friesenhagen also gründlich in den Sand gesetzt. Wie Niederdreisbach sind die Blauen im Kreispokal an der SG Atzelgift/Nister gescheitert. Anders als bei uns lief es allerdings in der Liga auch außergewöhnlich schlecht. Während der VfB gegen Westerburg II, Lasterbach und Niederfischbach sieben Punkte einfuhr, gab es für die DJK gegen diese Gegner nur ein Pünktchen. Dazu gab es gegen die noch sieglose SG Gebhardshainer Land wie gegen Lasterbach eine Punkteteilung. In Anbetracht des durchaus ambitionierten Saisonziels „Top-3“ (Tempo, Tore, Titeljagd vom 4.8.23) sind das ernüchternde Resultate. Dieses Saisonziel ist dabei nach drei Vizemeisterschaften in Folge und für eine besonders in der Offensive hochtalentierten Mannschaft kein Wunder.
Tatsächlich gab es in den ersten fünf Ligaspielen durchaus Potenzial für eine bessere Punktausbeute. Bei der Niederlage gegen Westerburg II spielte Friesenhagen „mit deutlichem Plus an Ballbesitz“ (RZ vom 15.8.23). Bei der Heimpleite im Derby gegen Niederfischbach spielte die DJK laut Trainer Erner „in der zweiten Halbzeit auf ein Tor“ (RZ vom 5.9.23). Gegen die SG Gebhardshainer Land führte seine Mannschaft bis neun Minuten vor Schluss. Besonders bitter war aber wohl das Unentschieden gegen die SG Lasterbach. Nach diesem Spiel titelte die Rhein-Zeitung am 2.9.23: „DJK fühlt sich verschaukelt“, weil sie, so Abteilungsleiter Schmallenbach, vom Schiedsrichter „total benachteiligt“ wurde und eigentlich „klar [hätte] gewinnen müssen“ und man daher sogar noch „den Fußballverband […] kontaktieren“ wollte (ebd.).
Wegen dieser teils äußerst unnötigen Punktverluste reist die eigentlich überdurchschnittlich begabte Mannschaft wohl mit Wut im Bauch nach Niederdreisbach, wo nun ein Erfolgserlebnis dazu führen könnte, endlich wieder Boden gutzumachen. Gutzumachen hat Friesenhagen schließlich auch noch ganz konkret gegen Niederdreisbach. Mitte Mai, also vor nur gut vier Monaten, ging der letzte Besuch im Paradiesdorf schließlich mit 2:4 in die Hose. Hüsch, Platte, Josten und Hüsch schossen die VfB-Tore bei einer Niederlage, die der Aufstiegskandidat Friesenhagen so sicher nicht auf der Rechnung hatte.
Dieses Jahr im Mai konnte der VfB erstmals in der Kreisliga A gegen Friesenhagen gewinnen. Platte (links) war einer der Torschützen. (Foto: Thorsten Buchner)
Dieses 4:2 aus VfB-Sicht wurde Teil der immer noch andauernden Niederdreisbacher Erfolgsserien: ungeschlagen seit 14 Punktspielen und sogar seit 15 Heimspielen, siegreich in den letzten neun Heimspielen. So muss man sich auch vor einer Spitzenmannschaft, als die Friesenhagen weiter angesehen werden muss, nicht verstecken. Letzte Woche hat das Spiel der Reder-Elf schließlich auch schon funktioniert, und zwar trotz der weiterhin zu beklagenden zahlreichen Ausfälle. Der kurz vor Schluss kassierte Ausgleich ändert nichts am insgesamt positiven Erlebnis.
Die Reder-Elf hat weiter die wenigsten Gegentore hinnehmen müssen und selbst die zweitmeisten Tore geschossen. Als eins von fünf noch ungeschlagenen Teams steht man auf Platz 3. Wie schön wäre es, wenn man auch nach dem Heimspiel gegen Friesenhagen weiter oben mitmischen würde!
Eröffnet wird der sechste Spieltag am Freitagabend mit der Reise der Niederfischbacher (2., 11 Punkte) zur SG Herdorf (14., 1 Punkt), wo sichere Punkte und die (vorübergehende) Rückkehr auf Platz 1 warten. Einen Tag später folgt ein Aufeinandertreffen zweier Teams aus dem untersten Drittel der Tabelle: Rennerod (11., 4 Punkte) erwartet die sieglose SG Gebhardshainer Land (12., 2 Punkte). Die SG Herschbach (1., 12 Punkte) kann am Sonntag ihre perfekte Bilanz ausbauen. Mit der SG 06 Betzdorf (5., 10 Punkte) kommt aber ihr bislang wohl stärkster Gegner nach Salz. Die SG Guckheim (13., 1 Punkt) lädt Westerburg II (6., 9 Punkte) zum Derby. Schönstein (15., 0 Punkte) hofft gegen Niederahr (9., 6 Punkte) auf erste Zähler. Die punktgleichen Teams aus Honigsessen und Neunkirchen (7. und 8., je 7 Punkte) schließen am späten Sonntagnachmittag den Spieltag ab.